Interview-Meldungen bei Alles über Interviews
Bild: V. Kochelaevs/Fotolia

Hier finden Sie interessante, amüsante und bedenkliche Interview-Meldungen. Die Auswahl impliziert keine Bewertung, sondern soll lediglich vielseitig sein. Viel Spaß beim Stöbern, Lesen, Zuschauen und Zuhören!

Albig nicht auf Augenhöhe

08.05.17: Das Interview mit der Bunten hätte sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig wohl besser gespart. In dem Gespräch berichtete Albig auch über seine gescheiterte Ehe und seine ehemalige Partnerin, die nicht mehr auf “Augenhöhe” mit ihm gewesen sei. Ein Fauxpas. Spiegel online führt ein Interview mit Klatschreporter Michael Graeter, der erklärt, warum Promis überhaupt so viel erzählen möchten.

 

Aus Prinzip nicht mit Bild

22.04.17: Da wollte eine Bild-Reporterin über eine Benefizaktion in Mainz berichten und den Initiator interviewen – und kassierte eine klare Abfuhr, wie die Huffington Post berichtet. „Ich werde nicht diese schöne Aktion, diese gute Sache für die Kinder für ein paar Klicks und Fame verkaufen“, antwortete der Adressat auf das Interviewgesuch.

 

Die Doppelgängerin im Interview

24.03.17: Die Sache sollte für den Sender RT, den deutschen Ableger von Russia Today, Aufmerksamkeit bringen. Das Medienhaus bat sein Publikum, Fragen für ein Interview mit Bundeskanzlerin Angela Merkel einzusenden. Doch dann fragten Kollegen, ob das wirklich sein könne – und Regierungssprecher Steffen Seibert stellte klar: „Es ist kein Interview mit der Bundeskanzlerin verabredet.“ Der Tagesspiegel klärt auf: Es handelte sich um Satire. RT hatte ein Gespräch mit einer Merkel-Doppelgängerin geplant.

 

Der Professor und seine Tochter

16.03.17: Hätte er die Tür seines Heimbüros abgeschlossen, wäre Robert Kelly ganz sicher heute kein weltweiter Medienstar. Doch so schnell geht das in Zeiten den digital-globalen Kommunikation. Der Politologe aus Ohio gab jetzt in Südkorea eine Pressekonferenz, weil alle Welt über ihn und seine Tochter spricht. Meedia berichtet über die Folgen des schiefgelaufenen TV-Interviews vom Freitag, das es ganz sicher in viele Jahresrückblicke schaffen wird.

 

Die Interview-Tricks der Trump-Beraterin

14.02.17: Eine Analyse der Chefberaterin von US-Präsident Donald Trump zeigt: Kellyanne Conway weiß genau, wie sie Interviewführende aus der Bahn werfen kann. Das US-internetmedium Vox.com hat die Tricks nun gemeinsam mit einem Rhetorikexperten durchleuchtet.  Hanna Lauwitz bietet auf zeit.de eine deutschsprachige Zusammenfassung der Tricksereien.

 

Diekmann trifft Trump

16.01.17: Die einen sehen in dem Gespräch den letzten großen Coup des scheidenden Bild-Herausgebers. Die anderen werfen ihm eine zu unkritische Haltung im Gespräch vor. Kai Diekmann hat jedenfalls US-Präsident Donald Trump getroffen und damit harsche Reaktionen in Deutschland provoziert. Zum Interview bei Bild.

 

Medienboykott bei den Löwen

06.12.16: Sportlich läuft es lange nicht mehr bei den Löwen, dem Zweitliga-Fußballklub aus München. Die kritischen Fragen der Sportjournalisten, die sich aus der Lage ergaben, führte zu einer harschen Reaktion. Am 25. November  hatte der Klub einen Interview-Boykott verkündet. Daraufhin  hatte der TV-Sender Sport 1 einen Gegenboykott ausgerufen. Nun ist die Sache abgeblasen – nachdem 1860 seinen Manager Thomas Eichin gefeuert hat.

 

Der Präsident und das “amerikanische Juwel”

23.11.16: Der designierte US-Präsident Donald Trump hat viel über die Medien gehetzt – nun hat er die New York Times zum Interview besucht. Trump erklärt seine Sicht auf den kritischen Journalismus des weltberühmten Tagesmediums. Die Times habe ihn am härtesten angepackt. Dennoch sagte er: „Die Times ist ein großartiges amerikanisches Juwel. Ein Welt-Juwel.“

 

Planet Interview macht zwei Tage zu – aus Protest gegen Blome

14.11.16:  Das Interviewportal Planet Interview hat als Reaktion auf das Autorisierungsverhalten des Bild-Journalisten Nikolaus Blome die eigene Seite fast komplett vom Netz genommen. Über die Hintergründe  berichtet Bildblog. [Update:]Das Interview  findet sich jetzt wieder auf der Seite von Planet Interview – inklusive ausgiebiger Weißraumpassagen mit gestrichenen Antworten.

 

“Vor kritischen Fragen scheint sich Assad nicht zu fürchten”

20.10.16:  Das Schweizerische Fernsehen SRF interviewte den syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad – und  machte gleichzeitig die Bedingungen Assads für das Gespräch transparent.  So muss das Gespräch in voller Länge ausgestrahlt werden. Allerdings mussten Fragen nicht vorab eingereicht werden. „Vor kritischen Fragen scheint er sich nicht zu fürchten.“

 

Apple-Internetchef spricht Bruce Springsteen

29.09.16:  Der Top-Manager wird zum Interviewer: Eddy Cue, Internet- und Content-Chef von Apple, führte zum Erscheinen der Autobiografie des US-Rockers Bruce Springsteen ein Live-Interview mit dem Star in einem New Yorker Apple-Laden.  Meedia berichtet über die Konversation.

 

Clintons peinlicher Auftritt

23.09.16: US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton wagte sich in ein außergewöhnliches Gespräch – und sie dürfte es noch während der Aufzeichnung bereut haben, wie etwa die Welt berichtet.  Die Politikerin war zu Gast in der Parodie-Talkshow „Between Two Ferns“.  Hier gibt es besonders schamlose Fragen – auf die Clinton scheinbar ungenügend vorbereitet war. „Ich bereue es wirklich, das hier zu machen“, sagt sie an einer Stelle.

 

“Keine freie Berichterstattung” – DJV-Warnung vor Gedeck

08.09.16: Die Gewerkschaft DJV warnt Kollegen vor Interviews mit der prominenten Schauspielerin Martina Gedeck. Anlass sind die Autorisierungskonditionen Gedecks, die weit über das übliche Maß hinausgehen sollen. „Das lässt keine freie Berichterstattung mehr zu“, urteilt der DJV-Chef Frank Überall beispielsweise über einen Vertragspassus zu Interviews, der der Schauspielerin bei der Bildauswahl ein Mitspracherecht gewährleisten soll. Auch das Glamour-Magazin Gala berichtet in seiner Onlineausgabe.

 

Staatsaffäre um Interview

07.09.16: Aus einem Fernsehinterview zwischen Michel Friedman und dem türkischen Sportminister Akif Cagatay Kilic hat sich eine Staatsaffäre entwickelt: Für die Deutsche Welle hatte Friedman den Politiker getroffen, dessen Mitarbeiter dann im Auftrag des Ministers die Speicherkarte mit der Aufzeichnung aus der Kamera entfernte und konfiszierte. Die Bundesregierung unterstützt den deutschen Auslandsrundfunk, wie Spiegel online berichtet.

 

“PR-Blabla” beim nächsten Anlauf auf Erdogan

12.08.16: Das ARD-Interview mit dem türkischen Präsidenten Erdogan hatte für viel Wirbel gesorgt – auch die journalistische Haltung von BR-Chefredakteur Gottlieb wurde kritisiert. Nun hat RTL einen neuen Anlauf gemacht und seine Starreporterin Antonia Rados in die Türkei geschickt. Doch bei Meedia sieht man die Ergebnisse dieses Vorstoßes sehr kritisch. „Vorhang auf für das PR-Blabla eines Autokraten“.

 

Surreale Botschaften bei “Erdogans Märchenstunde”

26.07.16: Das TV-Interview des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit Sigmund Gottlieb vom Bayerischen Rundfunk sorgt für jede Menge Wirbel.  Spiegel Online schreibt über „Erdogans Märchenstunde“, Horizont fasst die irritierten Reaktionen im Netz zusammen: „Das ist doch Satire, oder?“

 

Zeit gewinnt Auflage mit Böhmermann-Interview

07.06.16: Der TV-Satiriker Jan Böhmermann meldete sich im Mai in der Wochenzeitung „Die Zeit“ zurück – das viel beachtete Gespräch brachte der Hamburger Redaktion nicht nur Schlagzeilen, sondern auch merkliche Zugewinne beim Verkauf. Auf meedia.de dokumentiert Jens Schröder den Auflagensprung.

 

„… Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“

28.05.16: Kurz vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft hat die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung AfD-Vize Gauland in die Zitatfalle gelockt. Der Fall sorgte für eine Riesenwelle an Folgeberichterstattungen, die für und wider F.A.Z. ausgingen. Zwei Beispiele: Meedia beleuchtet das Geschehen in diesem Beitrag ohne den üblichen Wir-haben-Recht-Reflex mancher Journalisten. Die Welt berichtet ganz anders und hält handschriftlich Dokumentiertes in Interviews für extrem zuverlässig.

 

„Die Pressestelle des rbb hat die Antwort auf diese Frage im Zuge der Autorisierung des Interviews gänzlich gestrichen.“

19.05.16: Häufig beklagen Journalisten die Autorisierungspraxis in Deutschland, weil Interviews durch sie nach Kritikermeinung schlechter werden und Wahrheiten verschleiern. Nun haben zwei Jung-Journalisten ebenfalls ihre Erfahrungen mit der Autorisierung gemacht: ausgerechnet nach einem Interview mit einem Journalisten, Radioeins-Programmchef Robert Skuppin. Lesen Sie die Story.

 

Hat Klaus Kleber den Erdogan-Anwalt wirklich „bloßgestellt“?

13.04.16: Jan Böhmermann – und kein Ende. Das Interview von Claus Kleber im „ZDF heute journal“ mit dem Anwalt des türkischen Präsidenten Erdogan ist für Meedia eine „Sternstunde des Journalismus“, weil Kleber den Erdogan-Anwalt Hubertus von Sprenger im fünfminütigen Interview „nicht gut aussehen“ lasse. Eine große Tageszeitung hat das Interview ganz anders gesehen. Lesen Sie auch diese Meinung.

 

„Früher wurde meist gesagt: Nein, es ist alles gut. Das ist Bullshit. Bekenne dich dazu, wenn etwas scheiße gelaufen ist.“

12.04.16: Der Pressechef des unfertigen, Milliarden teuren und heiß umstrittenen Haupstadtflughafens Berlin-Brandenburg (BER), Daniel Abbou, hat dem PR-Magazin ein Interview gegeben, nachdem er seinen Job verlor. Warum konkret, steht beispielsweise im Manager Magazin („Warum der BER-Pressechef ein Vorbild ist“) und im Stern („Endlich mal einer, der ehrlich ist“).

 

Warum CEO-Interviews künftig noch weicher gespült werden

13.04.16: Der Medienanwalt Christoph H. Seibt kommentiert, wie sich die stärkere Kontrolle und Sanktionierungen von Top-Managern durch die Wertpapieraufsicht und Kartellbehörden auf die Qualität von journalistischen Interviews mit eben diesen Managern auswirken könnten. Lesen Sie den Manager-Magazin-Beitrag hier

 

Eines der teuersten Interviews in Deutschland – wegen eines Satzes

31.03.16: Der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Rolf-E. Breuer muss 3,2 Millionen Euro an seinen früheren Arbeitgeber für sein Kirch-Interview zahlen. Seine Managerhaftpflicht überweist dem Geldhaus zudem deutlich mehr. Breuer hatte 2002 in einem Fernsehinterview mit Bloomberg TV öffentlich die Kreditwürdigkeit der Kirch-Gruppe angezweifelt. Zwei Monate später war der Medienkonzern pleite und Firmengründer Leo Kirch machte Breuer sein Leben lang dafür verantwortlich. Unter anderem im Handelsblatt steht die Geschichte.

 

„Sowas habe ich ja noch nie erlebt.“

25.02.16: Ein Kollege des ARD-Politikmagazin „Monitor“ interviewte den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) zur Asylpolitik. Dabei verging dem Grünen das Lachen. Das Gespräch taugt zum Anschauungsmaterial für die Journalistenausbildung – und ist dort umstritten. Ein Grund dafür: Der Monitor-Journalist habe „es nur darauf angelegt, Kretschmann bloßzustellen“ (Originalzitat aus einen Volo-Kurs). Allerdings halten das andere Volos für legitim. Die Stuttgarter Zeitung sieht das wie hier beschrieben. Wie sehen Sie es? Hier geht’s zum ARD-Link.

 

„Ja was meinen Sie? Ja was? Ganz ehrlich jetzt!“

21.02.16: Rudi Völler, Manager des Fußballbundesligisten Bayer 04 Leverkusen, redet sich nach Fragen eines Sky-Reporters mal wieder in Rage – und dreht den Spieß einfach mal um. Herrlich, wie der Sky-Mann in die Defensive geht und plötzlich auf Völlers Fragen eingeht. Aber, liebe Interviewer: Professionell geht anders.

 

„Bitte zurück zu den Schminktipps“

10.11.15: Die YouTuberin Bibi ist bei Googles Video-Plattform in Deutschland mit über zweieinhalb Millionen Abonnenten für ihren Kanal „Bibis Beauty Palace“ eine große Nummer. Nun hat sie zwei Mitglieder der Band One Direction interviewt. Vice meint, das Interview schickt den Musikjournalismus ins Grab. Meedia gibt Bibi noch einen Karrieretipp.

 

„Blödsinn“

12.10.2015: SPD-Chef, Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel hat sich in einem TV-Interview mit ZDF-Journalistin Bettina Schausten in “Berlin direkt” gezofft. Das Hin und Herr erinnerte an Gabriels Auftritt gegenüber Marietta Slomka im Jahr 2013.

 

„Das mache ich nicht, Schätzchen.“

22.09.2015: Der Schauspieler Robert De Niro hat ein Interview mit dem Magazin „Radio Times“ abgebrochen. Was genau los war, beschreibt zum Beispiel der Spiegel hier. Leider wird nur die Interviewerin zitiert. Die Meinung des Mimen erfahren wir nicht.

 

Kaum kommentierbar

26.08.2015: Leider gibt es auch so etwas: Im US-Bundesstaat Virginia hat ein früherer Kollege eine TV-Journalistin und einen Kameramann während eines Live-Interviews erschossen und die Tat gefilmt 🙁 Die ZEIT beschreibt das Geschehen.

 

„Ihr könnt gehen, und ich trinke Tee, denn ihr habt ja offenbar nichts Wichtiges, über das ihr reden wollt“.

15.08.2015: Der chinesische Künstler wirft der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ vor, das Interview mit ihm sinnentstellend gekürzt zu haben. Die „ZEIT“ weist die Vorwürfe zurück. Der Berliner Tagesspiegel bemüht sich in einem Beitrag darüber um eine neutrale Darstellung des Konflikts mit dem promintenten Gesprächspartners der ZEIT-Kollegen.

 

„Leider überlässt er in seinen Memoiren das Reden einer Katze.“

10.08.2015: Der Klatschreporter und „grandiose Menschenöffner“ (SZ) Paul Sahner ist zwar im Juni gestorben (s. unten), lebt aber in seiner Biographie weiter, die postum erschienen ist. Darin gibt er freimütig zu, dass er auch vor sanfter Gewaltanwendung nicht zurückzuschreckte, wenn sich jemand nicht freiwillig öffnen wollte. Hier ein Beitrag über das Buch in der Süddeutschen Zeitung.

 

„Das Interview mit Martin Walser war merkwürdig.“

27.07.2015: Benedict Neff und Erik Ebneter von der Basler Zeitung haben ein zweistündiges Interview mit Schriftsteller Martin Walser bewältigt, hinter sich gebracht, abgearbeitet – oder wie man es auch immer nennen mag. Nur geführt haben sie es wohl nicht. Und zu guter Letzt verweigerte der Grandseigneur der deutschen Literatur auch noch die Veröffentlichung. Dabei hatte er nach Angaben seiner Interviewer versichert, bei der Interviewautorsieriung unkompliziert zu sein. Was Walser nicht verhindern konnte, ist ein Bericht der Journalisten über diese „merkwürdige“ Begegnung – fein geschrieben, hochinteressant und lehrreich.

 

„Mann davongehuscht“

27.07.2015: Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis war und ist (inzwischen als Ex-Finanzminister) ein äußerst beliebter Interviewpartner, weil er eben kein typischer Politiker und Diplomat ist. Nun hatten die Spiegel-Reporter Thomas Hüetlin und Dirk Kurbjuweit in Varoufakis‘ Haus einen Interviewtermin und trafen auf ein Gespenst namens Arno Luik, das für den Stern arbeitet. Hier berichtet meedia.de über die skurrile Begegnung.

 

„Inzwischen quält und schmerzt das Gespräch.“

14.07,2015: YouTube-Star LeFloid hatte gerade ein viel beachtetes TV-Interview mit Bundeskanzlerin Angela Merkel hinter sich gebracht, da brach schon vernichtende Kritik von Journalisten und anderen über ihn hinein. Hier ein Beispiel dafür, aus dem das oben stehende Zitat stammt. Weitere Verrisse finden Sie hier. Daraufhin sah sich Interviewtrainer Mario Müller-Dofel, der auch dieses ABZV-Portal verantwortet, das Interview genauer an – und kam zu einem ganz anderen Analyseergebnis.

 

„Gottvater der Intimbeichte“

07.06.2015: Der langjährige Chefreporter der Klatsch-Zeitschrift Die Bunte, Paul Sahner, ist kurz vor seinem 71. Geburtstag einem Herzversagen erlegen. Er galt als derart begnadeter Interviewer, das ihn die taz einmal als „Gottvater der Intimbeichte“ prominenter Interviewpartner bezeichnete. Hier einer der vielen Nachrufe auf ihn. Das medium magazin hat das letzte große Interview mit ihm, geführt von Stephan Seiler, als PDF online gestellt.

 

Objektivität als professionelles Abgrenzungskriterium im Journalismus

26.03.2015: Die Kommunikationswissenschaftlerin Cornelia Mothes hat ein Buch über „Objektivität“ im Journalismus geschrieben, das nicht nur hochinteressant ist, sondern sich auch zur Selbstreflexion für Interviewer eignet. ABZV-Interviewtrainer Mario Müller-Dofel hat es gelesen und einen ausführlichen Beitrag darüber geschrieben.

 

„Ob uns der NDR übel nimmt, dass wir eine Abschaffung der Zwangsabgabe „Rundfunkbeitrag“ fordern?“

05.02.2015: Die Partei AfD streitet mit dem NDR über Interviews an einem Wahlkampfstand der AfD. Waren die Interviews gefaked oder nicht? Das ist hier die Frage. Eine der AfD-Reaktionen ist das oben genannte Zitat. Meedia.de berichtet mehr darüber.

 

Galore mit neuem Chefredakteur und neuer Print- und Digitalausgabe

30.01.2015: Das Interviewmagazin positioniert sich für die Zukunft. Meedia.de berichtet in diesem Beitrag darüber.

 

Selbstgespräch eines Ski-Stars

10.01.2015: Auf YouTube erscheint ein ORF-Interview mit Felix Neureuther, in dem sich der deutsche Ski-Rennfahrer selbst interviewt. Warum auch nicht. So spart man beim Sender Personalkosten 😉

 

„Nun hat Sony, der Not gehorchend und völlig ungeplant, einen Präzedenzfall geschaffen.“

29.12.2014: Die Film-Geschichte des Jahres 2014 heißt „The Interview“. In der von Sony produzierten Komödie kommt Nordkoreas Diktator Kim Jong-un ums Leben, weshalb der stinksauer auf die USA und seinen „Affen“ Barack Obama ist. Nach Bombendrohungen gegen US-Kinos wollte Sony den Film lieber nicht zeigen, dann entschied sich der Konzern, ihn online zu verkaufen. Und jetzt sprudeln die Dollars. Mehr darüber schreibt zum Beispiel die Süddeutsche Zeitung.

 

„Ja, war denn gestern erst Karneval?“

05.12.2014: Das Interviewmagazin Galore kommt nach fünf Jahren wirtschaftlicher Zwangspause wieder als Druckversion zurück an die Kioske. Freitag-Redakteurin Christine Käppeler kritisiert das Galore-Comeback.

 

„Ich bin ein Versteher, also jemand, der etwas begreifen möchte.“

16.11.2014: NDR-Journalist Hubert Seipel interviewte Russlands heiß umstrittenen Präsidenten Wladimir Putin für die ARD. Was danach von anderen Journalisten an Pro und Contra über Seipels Interviewführung verbreitet wurde, blieb 2014 unübertroffen. Seipel, nach dem Interview quasi fast so umstritten wie Putin, ließ sich danach selbst interviewen. Zum Beispiel hier.

 

„So blieb der gesamte Fragenkomplex zum Thema Rechtspoulismus unautorisiert.“

10.11.2014: Kerstin Eigendorf, Thomas Hochstätter und Ulrich Windolph vom Westfalen-Blatt haben AfD-Chef Bernd Lucke interviewt. Der Spaß begann aber erst später – während der Autorisierung natürlich. Lucke gab 13 Antworten nicht frei, die Redaktion veröffentlichte das Interview ohne diese Antworten, aber mit den entsprechenden Fragen. Hier beantwortet Redaktionsleiter Windolph Fragen dazu von Newsroom.de-Chefredakteur Bülend Ürük.

 

„Diese Gespräche lesen sich wie ein schonungsloser, amplitudenreicher Roman der jüngeren Vergangenheit.“

23.10.2014: Zeit-Chefredakteur hat das Interviewbuch „Vom Aufstieg und anderen Niederlagen“ veröffentlicht – eine Auswahl von Interviews aus drei Jahrzehnten. Niels Minkmar von der FAZ ist angetan. Hier lesen Sie, warum.

 

„Es handelt sich um den einseitigen Bruch einer getroffenen Vereinbarung.“ (Jürgen Trittin/Die Grünen)
„Ich kann nicht erkennen, dass wir uns etwas zu Schulden kommen lassen haben.“ (Nikolaus Blome)

22.10.2014: Wieder ein Streit um das Lieblingsstreitthema zwischen Journalisten und ihren Gesprächspartnern: die Autorisierung von Zitaten. Diesmal öffentlich zwischen zwei bekannten Köpfen: Ex-Bild-und-heute-Spiegel-Journalist Nikolaus Blome vs. Grünen-Politiker Jürgen Trittin. Meedia.de dokumentiert den „Hahnenkampf“.

 

„Journalisten liegen fast am Ende der Liste der abgefragten Ängste.“

15.10.2014: „Was sind die drei größten Ängste von Kommunikationschefs?“ haben news aktuell und Faktenkontor 536 Mitarbeiter von Pressestellen in Deutschland gefragt. „Bohrende“, also hart oder genauer nachfragende Journalisten sind nicht darunter. Hier lesen Sie die Umfrageergebnisse im Detail.

 

„Brauchen wir echt noch ein neues Interviewformat? Ja.“

05.09.2014: ZDF Neo sendet ein neues Interviewformat – mit Comedian Michael Kessler. Die Interviews sollen allerdings alles andere als ein Scherz sein, sondern einzigartig ungewöhnlich. In „Kessler ist …“ schlüpft Kessler mit Haut und Haaren in die Rollen Prominenter, lässt sich vor der Kamera als Kopie der Promis vom jeweiligen Original befragen und antwortet mit dessen Stimme, Körpersprache und mit dem Wissen um dessen Biographie. Jan Freitag von der Zeitung Die Zeit ist in seiner Rezension voll des Lobes.

 

„Früher wurde mehr gestritten“

02.08.2014: Die TV-Interviewerin Sandra Maischberger erklärt im Interview mit Cornelia Wystrichowski von der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ), warum früher in Interviews mehr gestritten wurde als heute und weshalb sie eine weitere Gesprächssendung im deutschen Fernsehen macht.

 

Wulff-Interview im Spiegel: “Abgehangen“ und ohne „Einsicht“?

Selten ärgern sich Journalisten so über ein Interview wie über das Spiegel-Gespräch mit Ex-Bundespräsident Christian Wulff in der Spiegel-Ausgabe 30 vom 21. Juli 2014. Zu Recht? Lesen Sie zwei kurze Kommentare von Mario Müller-Dofel zu den Kritiken des Medienjournalisten Stefan Niggemeier und der Berliner-Zeitung-Redakteurin Ulrike Simon

 

„Die Elite dieser Branche ist ein Club von Weicheiern“

18.07.2014: Der Chefredakteur des Magazins „Wirtschaftsjournalist“ schreibt im Editorial seiner Ausgabe 03/2014, was er bei der Autorisierung eines Interviews mit dem Publizisten und Verleger Wolfram Weimer erlebt hat. Das oben stehnde Zitat ist nur eines von mehreren ziemlich deutlichen Sätzen. Hier lesen Sie eine echte Offenbarung.

 

„Ja, mittlerweile bin ich Autorisierungsfan“

22.06.2014: F.A.Z.-Redakteurin Johanna Adorjan interviewt den Interviewer Moritz von Uslar („99 Fragen“-Interviews) über seine Interviews. Sie beschränkt sich allerdings auf 21 Fragen. Am Ende kommt heraus, dass von Uslar „komplett verliebt“ ist. Lesen Sie’s hier selbst.

 

„Die Kunst des Interviews“

06.05.2014: „Vor dem Gespräch, beim Gespräch, nach dem Gespräch. Wie Interviews richtig gut werden“, verspricht Christian Thiele, Autor der Werkstatt-Beilage „Die Kunst des Interviews“ im Medium Magazin. Sie ist gerade neu erschienen hier bestellbar.

 

„Herr Guardiola, wie schützen Sie sich davor verrückt zu werden? Oder sind Sie es schon?“

03.05.14: SZ-Redakteur Ralf Wiegand erklärt, was Audi-Vorstandschef Rupert Stadler davon hat, wenn er ein Exklusiv-Interview mit Fußballtrainer Pep Guardiola vom FC Bayern München führt. Und er zitiert eine Frage, die in den Chefetagen vieler Fußballunternehmen herumschwirrt: Wozu braucht man noch Sportjournalisten? Lesen Sie hier

 

„Wo kämen wir denn dahin, wenn das zum Normalfall würde?“

03.04.2014: Meedia-Redakteur Stefan Winterbauer kritisiert Journalistenkollegen, die Interviews der ZDF-Moderatoren Markus Lanz, Claus Kleber und Marietta Slomka krisieren. Ein Plädoyer für mehr Krawall

 

„Das ist nicht nur komisch, sondern auch bedrohlich“

28.03.2014: F.A.Z.-Herausgeber Frank Schirrmacher kritisert ZDF-Moderator Claus Kleber heftig für dessen Interview mit Siemens-Chef Joe Kaeser, der kurz zuvor einen Dienstbesuch bei Russlands Präsident Wladimir Putin absolviert hatte. Worum es dort ging, wäre interessant gewesen, interessierte jedoch Claus Kleber nicht, weshalb das Publikum auf diese Basis-Information verzichten musste. Schirrmacher dazu: „Die formalen Kriterien dieser fünf Minuten ‚heute-journal‘ sind mittlerweile eins zu eins übertragbar auf einen aktuellen Echtzeitjournalismus, der Lebenssendezeit füllen und Storys erzählen muss.“ Insgesamt ist der Text eine Abrechnung mit journalistischer „Selbstinszenierung“, die sich zu lesen lohnt. Klicken Sie hier

 

„Ich möchte festhalten an der romantischen Idee, dass der Interviewer ein Held ist.“

24.02.2014: ZEIT-Journalist Moritz von Uslar ist Redner bei einer Veranstaltung einer PR-Agentur in München und liest seine „Eintausend zeitlose Thesen zur Kunst des Interviewführens“ vor. Er nennt es ein „Gedicht“ und „voll lustig“. Und Sie? Hier ist der Videomitschnitt.

 

„Das teuerste Interview der Welt“

20.02.2014: Ein Fall fürs Guinness-Buch der Rekorde: Anfang 2002 ließ sich der damalige Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer von einem Bloomberg-TV-Reporter zu Aussagen im Zusammenhang mit Medienunternehmer Leo Kirch hinreißen. Ein paar Wochen später war Kirch pleite. Nun, nach zwölf Jahren Rechtsstreit, gesteht die Deutsche Bank Kirchs Erben 775 Millionen Euro plus Zinsen und eine pauschale Kostenerstattung zu. Der Vergleich macht das Gespräch zum teuersten Interview aller Zeiten. Lesen Sie hier den Wortlaut der fatalen Interviewpassage, die das Desaster auslöste.

 

„Ich entschuldige mich bei allen, die sich durch meinen Amateurfehler verletzt gefühlt haben.“

11.02.2014: Da sitzt ein gestandener Boulevardjournalist im US-Fernsehen, soll den berühmten Mimen Samuel L. Jackson befragen, haut seine Einstiegsfrage raus und macht dabei den übelsten Fehler, den man sich vorstellen kann. Daraufhin zeigt Jackson, was so etwas für ein Interview bedeuten kann. Selbst als der Interviewer sich selbst ohrfeigte und sein peinliches Hollywood-Gelache zu gefrieren drohte, schimpfte Jackson tüchtig weiter. Sehen Sie selbst!

 

„Ein Kindskopf. Aber einer, der dir ohne zu fackeln das Messer in den Rücken rammt.“

03.02.2014: Das Magazin „The European“ hat ein krachendes Interview mit Matthias Matussek veröffentlicht. Anlass: Der Kulturredakteur wechselt nach 26 Jahren vom Spiegel in Hamburg zur Welt nach Berlin. Gegenüber Interviewer Alexander Wallasch schlägt Matussek (verbal) um sich, als hätte er das verdammt nötig. Besonders attackiert er seine Ex-Kollegen Moritz von Uslar, vor Jahren bekannt geworden durch die Interviewserie „100 Fragen an …“ in der SZ, und Georg Diez, einen Literaturkritiker. Hier geht’s zum Matusseks Offenbarungen.

 

„Wenn Sie das noch einmal machen, werfe ich Sie von diesem verdammten Balkon!“

28.01.2014: Ein Reporter will den US-Kongressabgeordneten Michael Grimm vor laufender Kamera zu einem heiklen Thema befragten. Statt Antworten bekommt er rüde Drohungen. Ja, so kann es Interviewern gehen, wenn sie die „falschen“ Fragen stellen. Schauen Sie selbst: hier mit umfangreicher Berichterstattung zu dem Vorfall und  hier nur das Video mit den verschriftlichten Drohungen, da sie nur schwer zu verstehen sind.

 

„Es gibt Möglichkeiten, das leidige Abstimmungsthema zu entschärfen.“

23.01.2014: IntMag-„Editor at Large“ Thomas Knüwer schreibt über ein Interview mit dem Boss eines deutschen Automobilherstellers für das Internet Magazin, das ohne Autorisierung über die Bühne ging. Wie das geklappt hat, lesen Sie im Knüwer-Blog unter der Headline „Zitatabstimmung – und ein Mittel dagegen“. Randnotiz: Achten Sie mal auf die lobenswerte Reflektion zu journalistischen „Merkwürdigkeiten“ im zweiten Textabsatz.

 

„Nach dem breiten Protest gegen Markus Lanz‘ Gesprächsstil zu behaupten, ich sei zufrieden gewesen, ist doch etwas arg frech.“

21.01.2014: Diesen Satz twitterte die Linken-Politikern Sahra Wagenknecht, nachdem ein Interview am 16.01.2013 mit ihr für öffentliche Kontroversen gesorgt hatte. Dabei bekamen Interviewer Markus Lanz und dessen „Verbündeter“ Hans-Ulrich Jörges, Mitglied der Chefredaktion des Magazins Stern, deutliche Schrammen ab. Hier finden Sie zwei analytische Meinungsbeiträge dazu: Eine von SZ-Redakteur Michael König und eine von Medienkritiker Stefan Niggemeier.

 

„Entschuldigt mich, tut mir leid.“

06.01.2014: Eigentlich sollte US-Actionfilm-Regisseur Michael Bay (u. a. „Armageddon“, „Pearl Habor“, „Transformers“) auf einer Messe vor Hunderten Journalisten ein PR-Interview für einen Samsung-Fernseher geben. Doch so schnell wieder auf die Bühne gekommen war, flüchtete er auch schon wieder. Lesen Sie darüber und schauen Sie selbst.

 

„Ein Interview darf nicht zur öffentlich ausgetragenen Mutprobe werden“

01.12.2013: Das heute-journal-Interview zwischen ZDF-Moderatorin Marietta Slomka und SPD-Chef Sigmar Gabriel am 28.11.2013 war wohl der unter Journalisten und Politikern am meisten diskutierte „TV-Streit“ des Jahres. Meedia-Redakteur Felix Disselhoff hat ein paar Meinungen dazu zusammengestellt, die – inklusive der Leserkommentare (u. a. „Was soll die Aufregung?“) – die Meinungsvielfalt zu dem Wortgefechtchen zwischen Slomka und Gabriel widerspiegeln.  Hier geht’s zum Beitrag.

 

„Sie sind ein erbärmlicher Journalist“

29.11. 2013: Der Stern hat fünf Interviewszenen zusammengestellt, die er „missraten“ findet. Allerdings dürften Zuschauer ihren Spaß haben. Die schönsten Sätze: „Bèla, nich so Zeuch fragen!“ (Jürgen Klopp genervt), „Sie sind ein erbärmlicher Journalist.“ (Helmut Kohl sauer), „Nein … Ja … Nein.“ (Willy Brandt cool), „Ich kann diesen Käse nicht mehr hören, so einen Scheiß, ich kann ihn nicht mehr hören!“ (Rudi Völler wütend).  Hier geht’s zu den Videos.

 

„…ist es ausgerechnet Martin Sonneborn gelungen, so ne Art Interview zu kriegen“

10.11. 2013: Martin Sonneborn, Ex-Chefredakteur des Satire-Magazins Titanic, stellt inkognito eine Interviewanfrage an die Deutsche Bank. Diese sagt zu und sendet ihm Fragen und Antworten schon mal vorab. Was Sonneborn daraus macht, zeigt die „heute show“ des ZDF, deren Moderator Oliver Welke grinsend betont, dass es ausgerechnet Sonneborn gelungen sei, bei diesem „scheuen Unternehmen“ ein  Interview zu kriegen. Der Beitrag brachte der Deutschen Bank jede Menge Häme. Lesen Sie hier, was Handelblatt-Redakteur Martin Dowideit dazu meint und schauen Sie das Video.

 

„Sie bekommen immer wieder Hassmails. Weil Sie FDP-Chef sind? Oder weil man Ihnen Ihre nichtdeutschen Wurzeln ansieht?“

09.09.2013: Am 20. August 2013 führten die taz-Redakteurinnen Anja Maier und Sabine am Orde ein umstrittenes Interview mit FDP-Chef Philipp Rösler, das dieser im Nachhinein lieber doch nicht geführt haben wollte. Also zog er es zurück und die taz druckte nur die Fragen. Weil das für Wirbel sorgt, verteidigt Chefredakteurin Ines Pohl ihre taz in einem Blogbeitrag, über den danach die Leser stritten. FAZ-Redakteur Michael Hanfeld mischt auch mit und schießt in seinem Artikel gegen Frau Pohl, sie hätte „einen ganz eigenen Begriff von kritischem Journalismus“.

 

„Auch Gedanken an Selbstmord und Sterbehilfe sind mir nicht neu“

06.09.2013: Johannes Sassenroth und Emily Kavanaugh vom Jugendsender YOU FM (Hessischer Rundfunk) sind mit dem Deutschen Radiopreis 2013 für das beste Interview ausgezeichnet worden. Sassenroth hatte einen 23-Jährigen über das Leben mit dem Tod befragt. Der Interviewte leidet seit seiner Kindheit an einer schweren Stoffwechselstörung und kann nicht selbstständig atmen und sprechen. Dennoch kam ein bewegendes Gespräch zustande – hören Sie selbst. Hier geht’s zum Beitrag.

 

„Wir würden uns freuen, wenn Sie das Interview abdrucken würden“

21.08.2013: Im Bundestagswahlkampf 2013 zeigte Kanzlerin Angela Merkel gegenüber Journalisten eine geradezu grenzenlose Fürsorge. Nach Angaben von Spiegel online ließ sie ein vorgefertigtes Interview an 250 deutschsprachige Zeitungen im Ausland senden, ohne dass jemand danach gefragt hätten – mit Bitte um Abdruck und Belegexemplar. Die PR-Kampagne hat offenbar Methode. Spiegel online veröffentlicht auch den Wortlaut des „Gesprächs“.  Hier geht’s zum Beitrag.

 

„Der Fragesteller hat die Grenzen journalistischer Arbeitsethik weit überschritten“

27.07.2013: Im Juli 2013 interviewte der FAZ-Journalist Michael Martens den griechischen Oppositionsführer Alexis Tsipras, Chef der linksorientierten Partei Syriza. Nach acht Minuten brach Tsipras das Interview ab, weil Martens „die Grenzen journalistischer Arbeitsethik weit überschritten“ habe, indem er mit „Gerüchten, Aussagen Dritter und ungeprüft übernommenen Informationen gearbeitet“ habe. Martens verweist die Vorwürfe ins Reich griechischer Sagen und hat hier den Mitschnitt des abgebrochenen Interviews sowie ein Transkript veröffentlicht. Im  ABZV-Interview rekonstruierte Martens den Eklat mit Blick auf das journalistische Handwerk.

 

„Anders als Sie hat mich die Bundeskanzlerin nicht geduzt“

08.07.2013: Journalist Thilo Jung führt unkonventionelle Interviews und veröffentlicht sie auf You Tube. Seine Gesprächsstrategie: Er rückt Gesprächspartnern arg auf die Pelle, duzt sie unentwegt und stellt ihnen einfache Fragen. Anlässlich eines Interviews mit Ex-Journalist und Bundesregierungssprecher Steffen Seibert, dem nicht nur die Duzerei viel zu nahe ging, widmete die Berliner Zeitung Jung einen Beitrag. Unabhängig davon, wie man den Interviewstil von Thilo Jung findet: Die von ihm Befragten eignen sich bestens zum Studium körpersprachlicher Abwehrsignale. Lesen und sehen Sie selbst.

 

„Dieser Typ ist wahrscheinlich eine der wenigen Personen im Land, denen du 30 Stunden zuhören willst.“

24.05.2013: Diesen Satz sagte Ola Stenberg von der TV-Abteilung der norwegischen Zeitung Verdens Gang. Und „dieser Typ“ ist ihr Landsmann Hans Olav Lahlum, ein Schriftsteller. Mit diesem wiederum begann Verdens-Gang-Journalist Mads A. Andersen am 22.05.2013 ein Interview, das erst 30 Stunden später endete. Weltrekord. Worüber die beiden sprachen und wer den Rekord nun zurück erobern will, erfahren Sie hier.

 

„Ich bin sehr, sehr froh, dass Sie Ihre blonden Locken haben“

15.03.2013: „Dieses Interview hat großes Potenzial als eines der miesesten in die TV-Geschichte einzugehen“, schrieb die Zeitung Die Welt im März 2013 über die Gesprächskarambolage zwischen NDR-Moderator Hinnerk Baumgarten und Schauspielerin Katja Riemann in der TV-Sendung „DAS!“. 45 Minuten lang lies Riemann den Interviewer auflaufen. Fand Sie Baumgarten peinlich? Oder war sie einfach nur mies drauf? Hier sehen Sie einen Zusammenschnitt des bizarren Gesprächs.

 

„Bei Interviews stets eine Einzelfallbetrachtung“

14.03.2013: Zwei Rechtsanwälte kommentieren eine Entscheidung des Landesgerichts Hamburg im Fall der Veröffentlichung eines Interviewfragenkatalogs. Hier wird einmal mehr klar, wie kompliziert das Urheberrecht bei Interviews und Zitaten ist.

 

„Also spielen viele Journalisten das Spiel mit“

06.03.2013: Die NDR-Sendung ZAPP thematisiert die Autorisierungspraxis bei Interviews. Redakteurin Stephanie Zietz lässt Journalisten zu Wort kommen, die den Umgang mit der Autorisierung durch Interviewpartner wie Til Schweiger kritisieren. An einem Focus-Interview mit TV-Moderator Markus Lanz zeigt sie, dass es auch zu Autorisierungsproblemen kommen kann, wenn Journalisten andere Journalisten interviewen. Rechts neben dem Video lässt sich auch ein PDF mit den DJV-Leitlinien für die Autorisierung herunterladen. Weiter