Armin Wolf vs. Erwin Pröll: Konfrontatives Interview
„Das ist ein Stumpfsinn, was Sie behaupten!“
Im März 2017: Ein konfrontatives Interview ist wie eine Boxmeisterschaft im Schwergewicht! Armin Wolf, Journalistenpreis-dekorierter Interviewer der ORF-Nachrichtensendung „Zeit im Bild 2“, fordert den scheidenden niederösterreichischen Landesvater Erwin Pröll heraus – ständig im Vorwärtsgang und mit vielen Wirkungstreffern.
Es sollte quasi sein Abschiedsinterview als niederösterreichischer Landeshauptmann sein. Erwin Pröll, der dafür im “ZiB2“-Studio Platz nahm, machte zunächst Angaben um seine Nachfolgerin in Niederösterreich, die Zukunft von Sebastian Kurz und Gerüchte um Neuwahlen. Doch letztendlich sorgte im weiteren Verlauf Prölls Privatstiftung in Niederösterreich für ein temperamentvolles Wortgefecht.
Um jedenfalls nicht vor laufenden Kameras K.O. zu gehen, sucht auch der Politiker Pröll nach einigen Minuten den Schlagabtausch. Bald beschuldigen sich die Interviewgegner, gegen Regeln zu verstoßen. Wer es tatsächlich tut – und auf welche Art – möchten wir an dieser Stelle nicht beurteilen. Dies hat unter anderem die Presseagentur dpa mit einer eigenen Meldung versucht. Die Redakteurin schreibt darin sogar von “massiver Bedrohung”.
Das Interview von Armin Wolf mit dem ÖVP-Politiker Erwin Pröll gilt als Lehrstück darüber, wie Journalisten fragen können, Politiker aber tunlichst nicht reagieren sollten. Kann der scheidende Landeshauptmann etwa wirklich mit „ausmerzen“ antworten, wenn es um den fehlenden Konsens der Österreich-Parteien SPÖ und ÖVP auf Bundesebene geht? Dann taucht der Begriff „Landesfeind“ auf –, damit meint die straffe Führung in Sankt Pölten den Journalismus in Österreich an sich. Und auch Pröll sind die „Schreibstuben und Redaktionsstuben in Wien“ suspekt. Der Landeshauptmann machte das schon in einem anderen Gespräch mit Journalisten überdeutlich: „Ich sage es gleich direkt: Ich mag euch nicht!“
Das aus gesprächspsychologischer Sicht hochinteressante Gespräch dauert circa 20 Minuten. Richtig kocht die Stimmung ab der zehnten. Lehnen Sie sich zurück und schauen Sie selbst: