7 Tipps für gutes Interview-Briefing

Mit diesen 7 Tipps bereiten Sie Ihren Interviewgast gezielt vor

Sie haben einen Interviewpartner oder eine Interviewpartnerin gefunden? Großartig! Bevor Sie das Interview führen, sollten Sie Ihr Gegenüber mit einem Interview-Briefing gezielt auf das Gespräch vorbereiten. Warum? Eine gute Vorbereitung hilft Ihnen, diverse Fallstricke vor, während und nach dem Interview zu vermeiden.

Ihr Interviewgast wird sich durch das Interview-Briefing besser fühlen, denn er oder sie weiß genauer, was passiert. Sie vermeiden während des Interviews, dass es in eine Richtung geht, die Sie nicht geplant haben. Etwa, weil ihr Gesprächspartner oder ihre Gesprächspartnerin misstrauisch reagiert. So können Sie sich im Interview selbst viel leichter auf den Inhalt konzentrieren. Und: Ihre Vorbereitung sorgt auch dafür, dass Sie einen professionellen Eindruck hinterlassen. Keine Sorge: Überraschungen und unvorhersehbare Situationen gibt es trotz guter Vorbereitung in jedem Interview. Sie müssen also nicht befürchten, das Interview würde durch Ihr Briefing langweilig. Die gezielte Vorbereitung der Gesprächspartner lohnt sich also. Aber wie gehen Sie dabei vor? Mit den folgenden 7 Tipps heben Sie Ihr Interview-Briefing auf das nächste Level.

1. Telefonat/Vorgespräch für das Interview-Briefing

Schlagen Sie Ihrem Gesprächspartner oder ihrer Gesprächspartnerin vor, für das Briefing miteinander zu telefonieren. So können Sie eine größere Vertrautheit herstellen und lernen sich besser kennen – keine schlechten Voraussetzungen für das anstehende Interview, oder? Machen Sie einen Telefontermin aus und planen Sie nicht mehr als eine halbe Stunde dafür ein.

2. Einstieg ins Telefonat

Informieren Sie die Person am anderen Hörer direkt am Anfang des Gesprächs darüber, warum Sie überhaupt miteinander sprechen. Für Ihr Gegenüber ist es nicht unbedingt ersichtlich, wieso Sie ein Gespräch vor dem Gespräch führen. Nennen Sie also die Ziele Ihres Telefonats. Ermuntern Sie Ihren Gesprächspartner oder Gesprächspartnerin, Fragen zu stellen und gehen Sie darauf ein. So wird klar: Es geht nicht um Sie als Interviewer oder Interviewerin, sondern um Ihr Gegenüber – denn sonst könnten Sie auch einfach eine E-Mail schreiben.

3. Mehrwert des Interviews

Gerade wenn Sie nach dem Interview gefragt haben, sollten Sie der interviewten Person einen Mehrwert als Gegenleistung zum Interview in Aussicht stellen. Sie haben bereits geklärt, was Sie davon haben, diese bestimmte Person zu interviewen (ihre Expertise, ihre Neuigkeiten, ihr Einfluss, ihre Reichweite). Was aber hat Ihr Interviewgast davon, zu Ihnen ins Interview zu kommen? Kann die Person Ihre Reichweite auf einem für sie neuen Medium nutzen (Stichwort: Podcast)? Sich als Experte oder Expertin positionieren? Seine oder ihre Meinung zu einem bestimmten Thema äußern? Oder kann, je nach Ausrichtung Ihres Mediums, möglicherweise ein eigenes Produkt platziert werden? Vielleicht kann auch eine Zusammenarbeit über das Interview hinaus entstehen. Überlegen Sie sich die Antworten auf diese Fragen vorab, aber machen Sie bitte keine falschen Versprechungen.

4. Kleine Preview auf das Interview

Egal wie viele Interviews Ihr Gesprächsgast schon gegeben hat, jedes Interview ist anders (das macht den Reiz aus, oder?). Da wir Menschen einen natürlichen Hunger nach Informationen haben, stillen Sie diesen, indem Sie eine kleine Preview auf das Interview geben. Wie wird das Gespräch ablaufen? Was ist das übergeordnete Thema? Welche Atmosphäre wird im Interview herrschen? Aus meiner Sicht ist es ebenso wichtig, die Rollen für das Interview zu klären: Wer führt das Gespräch, also wer ist für den Verlauf des Interviews verantwortlich? Wer stellt wem die Fragen? Um dem tatsächlichen Interview aber nicht den ganzen Zauber eines natürlichen Gespräches zu nehmen, verraten Sie natürlich nicht alles im Vorhinein. Es geht darum, Ihrem Interviewgast den Rahmen vorzustellen, die Angst vor dem Ungewissen zu verringern und Missverständnissen vorzubeugen.

5. Technikcheck vor dem Interview

Nichts ist störender als ein Interview in schlechter Ton- oder Bildqualität. Da kann das Gespräch noch so gut geführt und interessant sein, sieht man Sie schlecht oder kann man Sie kaum verstehen, ist die ganze Arbeit dahin – ich bin mir sicher, Sie kennen das. Um das zu vermeiden, sprechen Sie mit Ihrem Gegenüber vorab auch über die Technik. Je nach dem, ob Sie das Interview virtuell oder persönlich führen, klären Sie kurz, ob alle technischen Voraussetzungen gegeben sind. Haben Sie ein funktionierendes Mikrofon? Verfügt Ihr PC über eine Webcam? Können Sie für das Gespräch eine ruhige Umgebung garantieren?

6. Fragen vom Interviewpartner oder von der Interviewpartnerin

Bisher haben Sie den größeren Redenanteil. Wie eingangs erwähnt, sollte der Interviewgast im Briefing aber auch seine Sprechzeit haben, z. B. um eigene Fragen zu stellen. Wenn Sie beim Einstieg ins Gespräch die Beantwortung der Fragen bereits in Aussicht gestellt haben, platzieren Sie diese ruhig zum Ende des Telefonats, da sich Fragen meistens im Verlauf des Briefings ergeben.

7. Die Punkte 1 bis 6 auf Ihrer Checkliste für das Interview-Briefing

Sie kürzen die kommende Vorbereitung auf ein Interview ab, indem Sie die Punkte 1 bis 6 auf einer Checkliste festhalten und für jedes Interview-Briefing bereithalten. Diese können Sie natürlich nach Belieben erweitern. Sie sparen sich mit dieser Checkliste fürs Interview-Briefing Zeit und geben sich selbst mehr Sicherheit und Professionalität im Umgang mit Interviewpartnern und Interviewpartnerinnen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim nächsten Briefing.

Ihre Sarah Künne

 

Über die Autorin

Sarah Künne ist Interviewkoordinatorin bei Berufsoptimierer. Sie akquiriert und brieft Interviewpartner und Interviewpartnerinnen für den gleichnamigen Podcast, unter anderem auch Alles-über-Interviews-Initiator Mario Müller-Dofel.