Gute Interviewpartner finden? Recherchescout hilft. Podcast!
„Traut Euch, Journalisten!“
Gute Interviewpartner finden! Um dies unkompliziert möglich zu machen, haben Martin Fiedler und Kai Oppel die Internetplattform Recherchescout gegründet. Mehr als 2000 Journalisten und Blogger sind bislang registriert. Im Alles-über-Interviews-Podcast spricht Martin Fiedler über die Funktionsweise, journalistische „Störgefühle“ und Verhaltensregeln. (Der Player ist unter dem Foto.)
Von Mario Müller-Dofel*
Journalisten und Blogger können via recherchescout.com Experten für Recherchegespräche und Interviews finden. Im Podcast mit Alles-über-Interviews Mitinitiator Mario Müller-Dofel geht es darum, wie die Plattform sich bis heute entwickelt hat, wie sie die digitale Expertensuche organisiert, welche Vorteile Experten und Experten-Suchende von der Plattform haben und was beide Seiten beachten müssen, damit sich ihre Erwartungen tatsächlich erfüllen.
Gefragte Top-Bereiche für gute Interviewpartner
Zurzeit sind rund 2400 Journalisten und Blogger bei recherchescout.com registriert – und „eine höhere dreistellige Anzahl an Unternehmen, Hochschulen und anderen Organisationen“, sagt Martin Fiedler. Wie viele Kontakte über die Plattform bislang zustande gekommen sind, weiß er nicht, „weil die Kontakte nicht nachvollzogen werden“. Die Top-Bereiche, in denen Experten über recherchescout.com gesucht werden, sind Wirtschaft, Verbraucherschutz, Ratgeber-Themen, Management/Karriere, Technik und Medizin.
Journalistische Störgefühle
Allerdings hätten manche Journalisten „Störgefühle, weil sie nicht wissen, wer ihre Interviewanfragen erhält“, sagt Fiedler. Im Podcast argumentiert er gegen die Skepsis und sagt: „Traut Euch, Journalisten! Wir wollen überraschende Interviewpartner mit überraschendem Input vermitteln – und nicht immer dieselben Leute mit den immer gleichen Thesen.“ Die Plattform solle positive Zufälle ermöglichen. Wie es dabei um den Datenschutz steht, erläutert Fiedler ebenfalls.
Experten zahlen, Suchende nicht
Zudem gibt Fiedler Tipps, wie sich potenzielle Gesprächspartner auch beim persönlichen Erstkontakt mit Journalisten und Bloggern – zum Beispiel am Telefon – als geeignete Experten beweisen können. Die Suchenden können sich übrigens kostenfrei registrieren. Die Experten oder ihre Arbeitgeber zahlen jedoch. Die Jahresgebühr richtet sich nach der Anzahl der Themengebiete, für die sie sich anbieten. Eines der 32 anklickbaren Themen (Technik, Medizin, Verbraucherschutz etc.) ist kostenfrei.
Gute Interviewpartner finden: Souverän warten, statt nerven
Nach den Vorteilen von Recherchescout für Experten gefragt, hebt Fiedler insbesondere einen hervor: „Wer über kostenpflichtige Dienstleister ständig Pressemitteilungen versendet, weiß trotzdem nie, ob und welche Journalisten er damit tatsächlich erreicht.“ Viele Experten kämen, wenn sie von sich aus Journalisten kontaktierten, „garantiert immer zur falschen Zeit, weil der Journalist das Informationsangebot zum Empfangszeitpunkt nicht gebrauchen kann.“ Da könne es für die Absender besser sein, bei Recherchescout in direkte Kontakte mit Journalisten zu investieren. „Bei uns registrierte Experten warten einfach souverän, bis ein Thema auf sie zukommt“, sagt Fiedler.
Von Journalisten und Bloggern wünscht Fiedler sich etwa, dass sie Expertenangebote, die aufgrund ihrer Suchanfragen bei ihnen eingehen, auch dann beantworten, wenn sie sie nicht nutzen möchten. „Kurz per E-Mail absagen ist ein besserer Stil als gar nichts verlauten zu lassen“, sagt er.
Hört rein in den Podcast! Und informiert Euch. Ich habe mich nach dem Gespräch mit dem Recherchescout-Gründer registriert, um Journalismus-Forscher zu finden, die mit mir reden wollen. Gute Interviewpartner finden mit Recherchescout: Bei mir hat’s geklappt!
* Mario Müller-Dofel ist Mitinitiator des Wissensportals „Alles über Interviews“.